In Zeiten steigender Energiekosten und dem zunehmenden Bewusstsein für den Umweltschutz, rückt die Nutzung erneuerbarer Energiequellen immer stärker in den Vordergrund. Eine Form der erneuerbaren Energiegewinnung ist die Photovoltaik, welche durch Sonnenstrahlen erzeugt wird. Eine interessante Möglichkeit für Grundstückseigentümer bietet dabei die Nutzung von Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen.
Potenziale der Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen
Landwirtschaftliche Flächen bieten ein enormes Potenzial für die Installation von Photovoltaik-Anlagen. Insbesondere in ländlichen Gebieten sind große, unverschattete Flächen oft reichlich vorhanden, die ideal für den Einsatz von Solarpanels sind. Der Umstand, dass die Flächen bereits gerodet und eben sind, erleichtert den Aufbau von Solarparks erheblich und minimiert Umweltauswirkungen durch Bauarbeiten.
Unterschiedliche Nutzung von PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen
Landwirtschaftliche Flächen können auf unterschiedliche Art und Weise für Photovoltaik-Anlagen verpachtet werden. Zum einen ist es möglich das Ackerland komplett für PV-Anlagen zu nutzen. Für landwirtschaftliche Zwecke kann das Land dann nicht mehr genutzt werden.
Zum anderen ermöglicht Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen die parallele Verwendung von Freiflächen für die landwirtschaftliche Nutzung und die Erzeugung von Strom. Ackerbau oder die Kultivierung von Obstbäumen bleibt unter einer Photovoltaik-Freiflächenanlage ebenso möglich wie die Einrichtung von Weideflächen für Nutztiere oder die Bewirtschaftung als Ackerland. Dazu werden die Photovoltaik-Module abhängig von der Art der landwirtschaftlichen Nutzung so installiert, dass das Grundstück noch bewirtschaftet werden kann.
Sie haben eine landwirtschaftliche Fläche und wollen die Vorteile der Verpachtung von Solaranlagen nutzen?
Herausforderungen und Konsequenzen der ausschließlichen Nutzung für Solarparks
Trotz des offensichtlichen Potenzials gibt es Herausforderungen und Konsequenzen, die mit der ausschließlichen Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für Solarparks einhergehen. Der offensichtlichste Nachteil ist die Reduzierung der für die landwirtschaftliche Produktion verfügbaren Fläche. Angesichts der wachsenden globalen Bevölkerung und des zunehmenden Bedarfs an Nahrungsmitteln ist dies ein Aspekt, der sorgfältig bedacht werden muss.
Allerdings lässt sich über die Frage, ob die Reduzierung landwirtschaftlicher Produktion durch die Nutzung von Ackerland für Photovoltaik trefflich diskutieren. Fakt ist jedoch, dass nicht alle landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland für den Anbau von Nahrungsmitteln genutzt werden. Einige werden für den Anbau von Futtermitteln oder Energiepflanzen (z.B. für Biogas) verwendet. Zudem lassen sich in manchen Regionen Deutschlands Flächen durch die Folgen des Klimawandels nur noch mit erheblichem Aufwand oder überhaupt nicht mehr rentabel bewirtschaften.
Fakten zur Flächennutzung in Deutschland
Wir haben einige Fakten zusammengefasst, wie die Fläche in Deutschland genutzt wird:
Das Umweltbundesamt hat einige allgemeine Fakten zur Flächennutzung in Deutschlang zusammengestellt.
- Deutschland hatte im Jahr 2020 eine Fläche von 357.581 Quadratkilometern (km²). Zur Gesamtfläche zählen unter anderem Waldflächen, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Flächen für Siedlung und Verkehr, sowie Gewässer wie Seen, Flüsse, Kanäle und nahe Küstengewässer.
- 50,6 % der Gesamtfläche wurden landwirtschaftlich genutzt (ca. 16,6 Millionen Hektar)
- 31,0 % der Gesamtfläche bestehen aus Wäldern und Gehölzen, davon 29,8 % Wälder
- 14,5 % der Gesamtfläche nahmen Siedlung und Verkehr (SuV-Fläche in Anspruch. Zur SuV-Fläche zählen neben Flächen für Wohnen, öffentliche Zwecke oder Gewerbe auch Erholungsflächen, Friedhöfe und Verkehrsflächen.
- 2,3 % der Gesamtfläche sind Seen, Flüsse, Kanäle und nahe Küstengewässer
- 2,9 % der Gesamtfläche sind „sonstige Flächen“: „Abbauland“ wie Kies- oder Braunkohlengruben, „Unland“ wie Felsen, ehemaliges Militärgelände oder ehemalige Abraumhalden. Seit 2016 fallen darunter auch ungenutzte Vegetationsflächen wie Heideland, Moore, Sümpfe, Gehölze und Gewässerbegleitflächen.
Darüber hinaus hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in seiner Broschüre „Daten und Fakten“ festgestellt, dass von der landwirtschaftlich genutzten Fläche 2020 70,3 % Ackerland, 28,5 % Dauergrünland und 1,2 % Dauerkulturen waren. Beim Ackerbau hat in Deutschland der Getreideanbau die größte Bedeutung, insbesondere folgende Früchte:
- Winterweizen mit 23,7 % der gesamten Ackerfläche
- Silomais (19,7 %)
- Winterraps (8,2 %)
Der Deutsche Verband für Tiernahrung gibt an, dass etwa 60 Prozent der Agrarfläche (etwa 10 Millionen Hektar Fläche) für den Anbau von Futter verwendet. Obwohl auch hier zwischen unterschiedlichen Formen des Futteranbaus unterschieden werden muss. So verteilt sich die genutzt etwa zur Hälfte auf Wiesen und Weiden (Grünland) sowie auf klassisches Ackerland.
Vor allem im Bereich der Futter- und Biogas-Produktion hat die Verpachtung der Grundstücke für Photovoltaik-Anlagen keine Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion.
Nehmen Solarparks Flächen für die Nahrungsmittelproduktion weg?
Letztendlich lässt sich diese Frage sicher nicht abschließend beantworten. Es kommt immer auf das einzelne Grundstück, die Qualität des Bodens und die individuelle Situation des Bewirtschafters an. Zudem spielen in diesem Rahmen auch breitere Energie- und Landnutzungsstrategien eine wichtige Rolle, die sich kontinuierlich an die Bedürfnisse und Anforderungen der Ernährungs- und Energiemärkte anpassen.
Als Entwickler gehen wir mit Ihnen den Weg gemeinsam. Von der ersten Begutachtung Ihrer landwirtschaftlichen Fläche über die Abwägungen für die wirtschaftliche Nutzung der Fläche bis hin zur Konzeption und Umsetzung. Wir übernehmen für Sie die Beantragung etwaiger Genehmigungen und setzen uns mit Behörden und Gemeinden auseinander.
Die landwirtschaftliche Alternative: Agri-PV
Um gegebenenfalls auch in Ihrer Gemeinde stattfindende Diskussionen um die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für Photovoltaik zu mildern, treibt Chint in Deutschland die Entwicklung von Agri-Photovoltaik, kurz: Agri-PV, voran. Dabei werden die Solarmodule so angebracht, dass die Bewirtschaftung des doppelt genutzten Areals durch größere Landmaschinen wie Traktoren oder Heu- und Erntegutförderer unproblematisch möglich ist.
Agri-PV vereinbar mit Naturschutz – achtsame Planung vorausgesetzt
Nach Aussagen des NABU (Naturschutzbund Deutschland e. V.) muss Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen langfristig keinen negativen Einfluss auf die Bodenqualität, die Bepflanzung sowie auf die Lebensräume von wildlebenden Tieren wie beispielsweise Vögeln und Insekten haben. Im Gegenteil: Unter Agri-PV-Anlagen gedeihen fruchtbare Ackerflächen selbst mit neu angebauten Sonderkulturen. Entscheidend für eine naturverträgliche Agri-PV-Anlage ist die Einbeziehung und Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen aus dem Bereich Naturschutz bereits in der Planungsphase eines Solar-Parks. Wichtig ist zum Beispiel ein Reihenabstand zwischen den Agri-PV Modulen von mindestens drei Metern.
Bei Chint ist uns die Umsetzung von Photovoltaik-Anlagen wichtig, die auch im Einklang mit ihrer Umgebung funktionieren können. Schon in der Planungsphase unserer Solaranlagen berücksichtigen wir diese Aspekte.
Senkt Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen die Ernteerträge?
Professionell installiert, behindert Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen das Wachstum von Pflanzen nicht. Ein hilfreicher Synergie-Effekt von Agri-PV-Anlagen ist deren Schutzfunktion: Können PV-Module Boden und Pflanzen doch effizient vor den zunehmenden ertragsmindernden Umwelteinflüssen wie Wetterextremen und dem globalen Anstieg der Temperatur schützen. Denken Sie in diesem Zusammenhang beispielsweise an das Aufspannen von Hagelschutznetzen oder Folienabdeckungen. Diese arbeitsintensiven Maßnahmen gehören mit einer Agri-PV-Anlage der Vergangenheit an.
Planen Sie mit uns gemeinsam, welche Agri-PV-Umsetzung sinnvoll ist. Wir beraten Sie gerne in einem unverbindlichen Erstgespräch.
Verpachtung von Freiflächen als zukunftssichere Einnahmequelle
Der Klimawandel sorgt sichtbar dafür, dass die landwirtschaftlichen Erträge sinken und deren Sicherheit als Einnahmequelle langfristig schlechter kalkulierbar ist als noch vor 10 Jahren. Die Verpachtung von Freiflächen an uns als Solarpark-Anbieter schafft langfristig ein zusätzliches, kalkulierbares Einkommen: Erweist sich Ihre Freiflächen durch unsere Prüfung als geeignet zur Aufstellung einer PV-Anlage, so wird ein PV-Nutzungsvertrag zwischen Ihnen als Eigentümer der Freiflächen und uns geschlossen. Dieses Dokument benennt unter anderem die Höhe der Pachtgebühr, die wir Ihnen zur Nutzung der Flächen zahlen.
Wir als Solarpark-Anbieter tragen die Kosten für die Planung und Installation der PV-Anlage, übernehmen die Instandhaltung, Wartung und Reparatur sowie den Rückbau der Solaranlage nach Ende der Vertragslaufzeit.
Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen: Eine Win-Win-Situation
Photovoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen stellt eine effiziente und nachhaltige Möglichkeit dar, Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Die Verpachtung Ihrer Flächen an uns als Entwickler bringt Ihnen zusätzlich eine sichere Einnahmequelle, ohne finanzielle Risiken einzugehen. Mit der steigenden Akzeptanz und den Vorteilen dieser Technologie wird es zukünftig immer wichtiger, Landwirtschaft und erneuerbare Energien Hand in Hand zu betreiben.
Kontakt aufnehmen
Haben Sie Fragen zu Solarparks auf Ihrem Grundstück oder zu Agri-PV? Wenden Sie sich bitte an Bastian Scheele, Head of Project Development Germany.
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