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Agra-PV: Intelligente Kombination von Landwirtschaft und Solarenergie

14-02-2023

Deutschland hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Die Bundesregierung hat beschlossen, als Energiequelle für die Verstromung bis zum Jahr 2025 rund 45 Prozent aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Bis 2030 sollte dieser Anteil auf 80 Prozent steigen. Hierfür werden bis zum Jahr 2030 insgesamt 215 Gigawatt an Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) benötigt. Nur was tun, wenn geeignete Freiflächen für Photovoltaik knapp sind und die heimische Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen dringend benötig wird? Die Antwort heißt ‚Agra-PV‘.

Was ist Agra-PV?

Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Kombination von Agrar-Bewirtschaftung und solarer Stromerzeugung, und zwar parallel auf derselben Fläche.  Diese innovative Methode integriert Solarmodule in landwirtschaftliche Anlagen, wodurch eine effiziente, nachhaltige und synergistische Nutzung der Ressourcen erreicht wird. Die vermeintliche Flächenkonkurrenz wird somit aufgelöst, da die Flächen weiterhin mit einer Vielzahl von landwirtschaftlichen Erzeugnissen bewirtschaftet werden können.

Agra-PV-Systeme wurden entwickelt, um die Herausforderungen der Landnutzungskonkurrenz und der wachsenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien anzugehen. Durch die Implementierung solcher Systeme können Landwirte die Effizienz ihrer Flächen steigern, indem sie sowohl Nahrungsmittel als auch erneuerbare Energie produzieren. Darüber hinaus bieten Agra-PV-Systeme eine Lösung für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und tragen zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens bei.

Bewirtschaftung zwischen den Modulreihen

In der aktuellen Planung gehen nur rund 10 bis 15 Prozent an Ackerfläche ‚verloren‘, bzw. wird für die Solarmodule verwendet. Die Bewirtschaftung erfolgt dabei zwischen den Modulreihen bei einem Korridor von ca. 11 bis 15 Metern innerhalb der Modulreihen. Die Bewirtschaftung zwischen den Modulreihen hat sich dabei gerade bei Ackerflächen als am praktikabelsten erwiesen und ermöglicht ein wirtschaftliches Nebeneinander beider Nutzungsformen der Flächen.

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Vorteile von Agra-PV

Dem Landwirt entstehen hierdurch kaum Nachteile, im Gegenteil: erste Tests in unserer Testanlage haben ergeben, dass eine maschinelle Bewirtschaftung problemlos möglich ist. Auch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE entwickelt Agra-PV in diversen Forschungsprojekten weiter.

Agra-PV hat verschiedene Vorteile:

  1. Es ist davon auszugehen, dass die Modulreihen Trockenheit und Bodenerosion entgegenwirken.
  2. Da die Module mit Hilfe eines Tracker-Systems dem Sonnenverlauf folgen, besteht keine Gefahr für Wassererosion durch Tropfkanten
  3. Die Bereiche direkt unter den Modulen können zudem durch Blühstreifen einen sinnvollen Beitrag für die Biodiversität leisten.
  4. Gleichzeitig liefern die Pachteinnahmen für die PV-Anlage planbare Einkünfte und somit ein weiteres Standbein für den Fortbestand von Landwirtschaftlichen Betrieben.

Planung und Koordinierung

Selbstverständlich erfolgt die Planung einer solchen Anlage in enger Abstimmung mit den Gemeinden, Behörden und Bürgern, um deren Interessen und Anregungen ausreichend zu berücksichtigen. Bilder sagen mehr als Worte: überzeugen Sie Sich mit unserem Video selbst von den Vorteilen unseres Konzepts für Agra-PV.

Interessiert an Agra-PV?

Wir bei Chint Solar glauben daran, dass die aktuellen Herausforderungen der Energiekrise innovative Lösungen brauchen. Daher haben wir frühzeitig in Lösungen wie Agra-PV investiert und leisten somit einen Beitrag für eine bezahlbare Energiewende, die in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz erfährt.

Haben Sie Fragen zum Thema Agra-PV?

Sprechen Sie uns gern an

und lassen Sie uns gemeinsam Möglichkeiten zur Realisierung finden.

Agra-PV durch EEG-Novelle unterstützt

Die Wirtschaftlichkeit von Agra-PV hängt von den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen ab, die sich momentan noch entwickeln. Am 10. Februar 2022 veröffentlichten das BMWK, BMUV und BMEL ein Eckpunktepapier, das besagt, dass Agra-PV-Anlagen grundsätzlich auf allen Ackerflächen erlaubt sein sollen. Dadurch kann eine Fläche sowohl für Landwirtschaft als auch für Energieerzeugung genutzt werden. Eine Förderung durch GAP-Mittel ist möglich, solange die landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr als 15 Prozent durch die Stromerzeugung beeinträchtigt wird.

Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 wird die Förderung von Agra-PV seit 2023 neu geregelt. Damit können Agra-Photovoltaikanlagen künftig auf allen Ackerflächen über das EEG grundsätzlich gefördert werden, müssen jedoch mit anderen Freiflächen-Solarstromanlagen um Zuschläge konkurrieren.

Die EEG-Novelle sieht zudem für hoch aufgeständerte Agra-PV-Anlagen Bonuszahlungen vor, die aufgrund der höheren Kosten für die erhöhte Aufständerung gewährt werden. Diese Boni sind gestaffelt und gelten für Ackerflächen, Dauerkulturen oder mehrjährige Kulturen auf derselben Fläche sowie Dauergrünland, das gleichzeitig landwirtschaftlich genutzt wird.

Ausgeschlossen sind Natura 2000 Gebiete und natürliche Lebensraumtypen gemäß EU-Richtlinie 92/43/EWG. Auch landwirtschaftlich genutzte Moorböden sind ausgenommen, es sei denn, sie werden dauerhaft wiedervernässt.

BastianScheele

Kontakt aufnehmen

Haben Sie Fragen zu Solarparks auf Ihrem Grundstück oder zu Agri-PV? Wenden Sie sich bitte an Bastian Scheele, Head of Project Development Germany.

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